Umgang

PDF-Broschüre erarbeitet von „Altweltkamele e.V." (Stand: Dezember 2017)
kva
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Umgang

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Die Grundregeln des Umgangs mit Kamelen sind Ruhe und Geduld sowie Gewalt- und Schmerzfreiheit.

Begründung:
Freilebende Kamele sind innerartlich fast aggressionslos. Ausnahmen bilden nur einzelne Verhaltensbereiche rund um die Fortpflanzung. Weiterhin haben freilebende Kamele eine Hierarchie, die nicht durch agonistische Interaktionen ausgetragen wird, d.h. ein ranghohes Kamel erkämpft seine Positionen in der Herde nicht. Gruppenführend sind immer und selbstverständlich die älteren erfahrenen Kamele.

Wenn wir möchten, dass die Kamele uns Menschen aggressionslos begegnen und wenn wir gewaltfrei mit den Tieren arbeiten und umgehen möchten, müssen die Tiere den Menschen von Geburt an in der Rolle eines erfahrenen Leitkamels sehen. Ein Leitkamel ist gegenüber der Herde nie laut, hektisch oder gewaltsam.

Ein Kamel, das dem Menschen gegenüber aggressiv reagiert, hat Angst und ist mit dem Menschen folglich nicht oder falsch sozialisiert. Auch hier wäre Gewalt kontraproduktiv. Sehr viel Zeit, Vertrauensbildung, Ruhe im Umgang und Vermeidung von weiteren Gewalt- und Stresserfahrungen kann die Angst und damit das aggressive Verhalten gegenüber dem Menschen teilweise abbauen. Zukünftige Kamelhalter sollten sich bei erfahrenen Kamelhaltern umsehen, sich dort schulen lassen und erste Erfahrungen mit Altweltkamelen sammeln, bevor sie sich eigene Tiere anschaffen.

In Deutschland ist bei gewerblicher Altweltkamelhaltung ein Sachkundenachweis beim zuständigen Veterinäramt abzulegen.

Die Haltung von Hengsten sollte erst nach Erfahrungen mit Stuten und Wallachen erfolgen*.

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* Kamelhengste werden in einige Bundesländern ausdrücklich in deren Gefahrtierverordnungen gelistet!
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