Pflege

PDF-Broschüre erarbeitet von „Altweltkamele e.V." (Stand: Dezember 2017)
kva
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Pflege

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Zu den täglichen Pflegemaßnahmen zählt neben der Fütterung das Ausmisten. Stall und Auslauf sollten täglich von Urin und Kot gereinigt werden. Die einzelnen Tiere und deren Kot werden täglich durch Sichtung auf Auffälligkeiten und Erkrankungsanzeichen kontrolliert.

Körperpflege

Fellpflege:
Sie dient nicht nur der reinen Pflege, sondern auch dem Kontaktaufbau und des Gewöhnens an die Berührung jeglicher Körperstellen. Man kann den Kontakt gut nutzen, um Veränderungen im Fell und an der Haut wahrzunehmen und zu beobachten.

Speziell beim Verlust des Winterfells (hierzulande meist ab April/ Mai) sollte man den Kamelen durch Fellpflege behilflich sein. Dazu dient in der Regel normales Pferdeputzzeug (Wurzelbürste, Striegel, Kardätsche etc.). Von Vorteil sind auch normale einfache Haarbürsten oder manche Hundebürsten. Man kann teilweise auch direkt mit den Händen die Wolle zupfen.
Als Faustregel gilt: Je weniger Fell die Tiere haben,
  • desto vorsichtiger sollte geputzt werden
  • desto weicher muss die Bürste sein!

Wenn Tiere sehr empfindlich auf Insektenstiche reagieren, kann man auf das Auskämmen des Winterfells auch verzichten. Dadurch haben die Tiere länger einen natürlichen Insektenschutz und das neue Fell kann unter dem alten schon langsam nachwachsen. Ende Juni sollte der Wollabwurf beendet sein, bei Dromedaren evtl. etwas später.

Das neue Wintervlies sollte nicht durchgekämmt werden, da man es sonst zerstört, das Fell sollte außerhalb des Haarwechsels im Frühling also nur gebürstet und nicht gekämmt werden.

Fußpflege:
Die beste Sohlen- und Klauenpflege besteht darin, für genügend Abrieb und trockene Untergründe zu sorgen.
Die Schwielensohlen und Nägel der Kamele sollten regelmäßig kontrolliert werden. Sie nutzen sich abhängig von Jahreszeit, Bodenbeschaffenheit in Stall, Auslauf und Gelände und Lauffreudigkeit der Tiere verschieden stark ab.

Am besten gewöhnt man die Tiere für Kontroll- und Pflegemaßnamen zeitig an das Anfassen der Beine und Geben der Füße. Alternativ dazu kann man die Tiere auch mit der Arbeit im Zwangsstand oder mit Fesselungen vertraut machen. Die Nägel müssen gegebenenfalls auf das Sohlenniveau angeglichen werden. Zum Schneiden der Nägel eignen sich Klauenschere, Zange des Hufschmiedes oder Rosenschere.

Eine durch mangelnden Abrieb entstehende Taschenbildung in den Sohlen sollte man unbedingt vermeiden, da sich dort schnell Fremdkörper und Erreger einnisten, die zu Folgeerkrankungen führen.

Zahnpflege:
Etwa ab dem 10. Lebensjahr können die Kamele Zahnprobleme haben. Teilweise stehen Zahnspitzen nach außen, verletzen die Schleimhaut und verhindern so ein normales Fressverhalten. Sonst gesunde Tiere magern ab. Vermehrter Speichelfluss oder Heuwickelbildung im Maul oder ein wiederholtes Abseitsstehen vom Raufutter können Hinweise sein. Eine regelmäßige zahnmedizinische Behandlung schafft Abhilfe.

Entwurmung
Regelmäßige halbjährliche Kontrolle des Kotes im Labor sowie die daran bedarfsorientierte Entwurmung gehören zur Routinepflegemaßnahme.

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